Da Unternehmen die Einführung von agentenbasierter künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigen, warnen Experten davor, dass ohne strenge Governance- und Zugriffskontrollen kostspielige Fehler, Compliance-Verstöße und operatives Chaos drohen. Im Gegensatz zu KI-Assistenten agieren KI-Agenten deutlich autonomer, weshalb die frühzeitige Implementierung von Schutzmechanismen für eine sichere und effiziente Skalierung unerlässlich ist.
Branchenführer betonen drei zentrale Schutzmaßnahmen:
- Identitätsmanagement: KI-Agenten sollten über definierte, nicht anonyme Identitäten verfügen, die mit menschlichen Ingenieuren oder Softwareanwendungen übereinstimmen, um eine Identitätsfragmentierung zu verhindern, die zu Sicherheitslücken führen kann.
- Standardisierte Zugriffsprotokolle: Frameworks wie das Model Context Protocol (MCP) von Anthropic können die Interaktionen von Agenten optimieren und gleichzeitig mehrschichtige Sicherheit, Kostenkontrolle und Interoperabilität ermöglichen.
- Gestaffelte Governance: Leitplanken sollten sich über Modell-, Werkzeug- und Orchestrierungsebenen erstrecken, wobei an kritischen Entscheidungspunkten eine menschliche Aufsicht erforderlich ist.
Experten empfehlen, zunächst mit Einzelagenten-Anwendungsfällen zu beginnen, die an messbare Geschäftsziele gekoppelt sind, bevor man auf Mehragentensysteme umsteigt. In regulierten Branchen können rollenbasierte Zugriffskontrolle, Datenmaskierung und die datenbasierte Datengenerierung (RAG) dazu beitragen, dass Agenten richtlinienkonform arbeiten und nur auf genehmigte Datensätze zugreifen.
Frühe Anwender warnen davor, Erfolge aus Pilotprojekten zu überstrapazieren, da viele KI-Agentenprojekte aufgrund von Lücken in der Datenverwaltung und unklaren Arbeitsabläufen nicht skalierbar sind. Die Flexibilität der Technologie ermöglicht Anwendungen von der Schadenbearbeitung bis zur Vertriebsunterstützung, doch die Auswahl des richtigen KI-Agenten oder LLM für jeden Kontext ist entscheidend, um Risiken zu minimieren.
Sicherheitsexperten weisen zudem auf neue Bedrohungen wie das sofortige Einschleusen von Schadsoftware, Jailbreaking und Modellmanipulation hin und fordern Unternehmen dringend auf, robuste Überwachungsmechanismen, ethische Schutzmaßnahmen und eine transparente Nachverfolgung von Entscheidungen einzuführen. Ähnlich wie bei der frühen Cloud-Einführung entwickelt sich der Hype um KI-Systeme rasant weiter. Unternehmen, die Innovation mit strenger Kontrolle in Einklang bringen, können eher langfristigen Mehrwert generieren und gleichzeitig operative Fallstricke vermeiden.
Quelle:
https://www.computerweekly.com/feature/How-not-to-go-off-the-rails-with-agentic-AI

