Boomi-CEO Steve LuLaut Lucas werden KI-Systeme die Interaktion von Mitarbeitern mit Arbeitsplatztechnologien grundlegend verändern. Er prognostiziert, dass traditionelle Softwareanwendungen an Bedeutung verlieren werden, sobald KI zur neuen Schnittstelle für Geschäftsprozesse wird. Auf der Boomi World Tour in London skizzierte Lucas einen rasanten Wandel hin zu “erlebnisorientiertem Computing”, bei dem Mitarbeiter KI-Systeme anweisen, Aufgaben auszuführen, Systeme zu bedienen und Arbeitsabläufe zu automatisieren.
Lucas rechnet mit Milliarden – und schließlich Billionen – von KI-Systemen, die Unternehmensumgebungen steuern werden. Diese Entwicklung vergleicht er mit der Evolution selbstfahrender Autos. Die anfängliche Automatisierung mag schrittweise erscheinen, doch die Fähigkeiten werden rasant skalieren, sobald die Systeme beginnen, Kontext zu interpretieren, Prozesse zu steuern und selbstständig Aktionen auszulösen. Er demonstrierte, wie sich innerhalb von Sekunden ein System erstellen lässt, das Datenqualitätsprüfungen durchführt, für die traditionell spezielle Tools erforderlich waren – ein Beispiel, das den bevorstehenden Zusammenbruch der heutigen Softwarekategorien veranschaulichen soll.
Diese Prognosen decken sich mit einem umfassenderen Branchenwandel: KI wird zunehmend Software verbrauchen und CRM-, HR-, Analyse- und Produktivitätsplattformen in im Hintergrund laufende “Datensysteme” verwandeln, während KI-gesteuerte Benutzeroberflächen die gesamte Interaktion verwalten. Lucas argumentiert, dass sich Mitarbeiter innerhalb weniger Jahre nicht mehr in einzelne Anwendungen einloggen müssen; stattdessen werden Chatbots proaktiv Aufgaben wie die Genehmigung von Spesenabrechnungen, die Aktualisierung von Kalendern oder den Datenabgleich erledigen.
Diese Transformation birgt jedoch erhebliche Herausforderungen. Unternehmen müssen anhaltende Probleme bei Integration, Governance und Workflow-Orchestrierung lösen, um den Nutzen generativer KI voll auszuschöpfen. Jüngste Forschungsergebnisse des MIT zeigen, dass 951.050 Unternehmen, die KI einsetzen, nach wie vor Schwierigkeiten haben, messbare Auswirkungen zu erzielen, vor allem aufgrund unzusammenhängender Daten und Systeme.
Lucas ist überzeugt, dass die Lösung in einer neu entstehenden “KI-Aktivierungsschicht” liegt – einer Infrastruktur, die Modelle, Agenten, Daten und Unternehmensanwendungen zu einem zusammenhängenden Ökosystem verbindet. Unternehmen, die diese Schicht beherrschen, werden laut Lucas die nächste Welle KI-gestützter Produktivität anführen.
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